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Cervinia
15. Dezember 2015
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Im Jahr 1952 entstand an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz am Fuße des Matterhorns eine kühne Seilbahn, die, freischwebend ohne Pylone über eine Länge von 3 Kilometern, Skifahrer von Plan Maison oberhalb von Breuil-Cervinia zum 3491 Meter hohen Furggen beförderte. Die von dort ausgehende Skiabfahrt Nummer 9 galt als eine der spektakulärsten und gefährlichsten Pisten der Alpen. Breuil-Cervinia galt damals als besonders moderner Skiort, und so wurde im Kontext dieser Epoche der italienische Architekt Carlo Mollino für die Planung der Bergstation beauftragt. Sein ursprünglicher Entwurf sah großzügige, über der Tiefe schwebende Plattformen vor, die von eleganten Strukturelementen getragen werden und ein Restaurant mit weiter Glasfront beherbergen sollten. Der Bau wurde jedoch schließlich nur in minimal möglicher Form ausgeführt, um das Funktionieren der Mechanik zu gewährleisten. Im Inneren befand sich eine Bar, für die Carlo Mollino die Möbel entwarf. Der noch heute vorhandene Kubus gewährte nur den wenigen Skiläufern, die entweder mutig genug waren oder die Gefahren der Furggen-Abfahrt nicht erkannten, einen kurzen Aufenthalt. Der Gang durch den 1956 eingerichteten Felstunnel war - ebenso wie die Fahrt mit der Seilbahn - ein Teil der furchterregenden Erfahrung und ermöglichte den Skiläufern Zugang zum Gletscher, dem Ausgangspunkt der Abfahrt Nummer 9. Der Seilbahnbetrieb kam im März 1993 zu einem abrupten Ende, als ein nächtlicher Sturm durch das Tal fegte. Infolge eines meteorologischen Phänomens bildete sich längs der wenige Zentimeter dicken Trag- und Zugseile baumstammdickes Eis. Unter dieser Last riss das Zugseil, und die in der Bergstation sich befindende Gondel schoss in Richtung Tal.

Cervinia // Konzept

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